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Referenzprojekte
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Einer der steilsten Streckenabschnitte der für den Verkehr im südlichen Schwarzwald wichtigen B 500 musste im Sommer 2023 erneuert werden – genauer: die ersten Kilometer hinter dem Ortsschild Triberg, vorbei an den berühmten Wasserfällen. Mit der Fahrbahnsanierung waren die Asphaltbau-Spezialisten der Gebrüder Bantle GmbH & Co. KG beauftragt.
Für die Einbauplanung im Vorfeld und um in der entscheidenden Sommer-Woche von einer möglichst reibungslosen Einbaulogistik zu profitieren, nutzte die Bantle-Bauleitung dabei erstmalig die neu entwickelte BOMAG Software ASPHALT PRO. Zudem vertraute man auf BOMAP und drei der vier hier eingesetzten BOMAG Tandemwalzen waren mit ASPHALT MANAGER ausgestattet. Das Ziel: möglichst schnell und effizient beste Verdichtungsergebnisse erzielen!
Wer schon einmal Deutschlands höchste Wasserfälle außerhalb der Alpen bewundert hat und bei der Anreise aus südlicher Richtung über die Bundesstraße 500 gefahren ist, der kann sich an die Strecke hinunter in den Triberger Talkessel bestimmt noch erinnern: Die letzten Kilometer haben es in sich. Das durchschnittliche Gefälle liegt hier bei 7,4 Prozent, drei enge Kehren sind zu bewältigen. Auslaufzonen? Fehlanzeige! Auf beiden Seiten der Fahrbahn ist der Hang extrem steil.
Im Sommer 2023 war dieser Teilabschnitt der B 500 gesperrt. Das Regierungspräsidium Freiburg ließ den durch Verkehr und Witterung stark beanspruchten Asphalt auf einer Länge von insgesamt 2,7 Kilometer erneuern. Im Rahmen der Baumaßnahme erfolgte zudem eine Erhöhung der Stützwände sowie das Ersetzen der Schutzplanken und Entwässerungskanäle. Den Asphaltbau übernahm das in Bösingen ansässige Familienunternehmen Gebrüder Bantle GmbH & Co. KG.
Bei Bantle planen und realisieren rund 130 Baufachleute und Ingenieure unterschiedlichste Projekte im Tief- und Straßenbau – von dem Neubau und der Sanierung von Kreis-, Landes- und Bundesstraßen bis hin zur Erschließung von Wohnbau- und Industriegebieten. Zudem ist das Unternehmen an der Asphaltmischanlage AWZ in Zimmern ob Rottweil beteiligt.
In Triberg definierte sich die Herausforderung insbesondere durch das Profil und die Lage der Baustelle. Und: Laut Plan sollte der gesamte Asphaltbau, der Einbau von Tragschicht, Binderschicht und Deckschicht innerhalb von einer Arbeitswoche abgeschlossen sein.
In der Vergangenheit ermittelten die Bantle-Bauleiter die für die Mischgutanlieferung benötigte LKW-Anzahl immer noch mithilfe einer Excel-Tabelle – in Triberg mit der BOMAG Software ASPHALT PRO. Für den ersten Tag ergab die Berechnung: Wir brauchen 21 Fahrzeuge.
Im Vergleich zur Excel-Datei kann mit ASPHALT PRO eine detailliertere und noch genauere Planung erfolgen. Die Software punktet dabei mit ihrer intuitiven Benutzerführung und den logisch aufgebauten Eingabemasken. In kürzester Zeit lässt sich die Baustelle digital abbilden. Bei ASPHALT PRO machen die eindeutigen Visualisierungen den Planungsprozess für das anstehende Straßenbauprojekt einfach einfacher.
Aber auch der laufende Einbau lässt sich mit ASPHALT PRO überwachen und steuern. Die Software errechnet fortlaufend den weiteren Mischgutbedarf und kommuniziert mit allen am Projekt Beteiligten: Bauleiter, Mischmeister, Fahrer − jeder hat zu jeder Zeit Einblick in den aktuellen Baufortschritt und den weiteren Prozess.
ASPHALT PRO ermöglicht dabei nicht nur eine lückenlose Nachverfolgbarkeit der eingebauten Massen, sondern auch die der Mischguttemperatur – von der Produktion bis hin zum fertig verdichteten Asphalt. Der Zugriff auf das smarte Assistenz-Programm ist von überall aus möglich, eine Internetverbindung genügt.
Darüber hinaus gibt ASPHALT PRO Verzögerungen bzw. Planänderungen sofort weiter. Der Vorteil für den Mischmeister: Er weiß ganz genau, wann der nächste leere Lkw zurückkommen wird, welche Tonnage insgesamt noch zu mischen ist. Der Vorteil für den Bauleiter: Er behält immer im Blick, wie viel Material bereits eingebaut wurde, wie viel Mischgut aktuell noch unterwegs ist und was noch eingebaut werden muss. Zudem zeigt Ihm ein Soll-Ist-Vergleich, ob die bislang eingebaute Schichtdicke passt.
Wenn ich keine Info von der Baustelle bekomme und kein LKW mehr kommt, kann es passieren, dass ich 200 Tonnen zu viel gemischt habe. Das ist das Schlimmste. Martin Zirkel, AWZ-Asphaltmischwerk
Montagmorgen: 1.500 Tonnen Tragschicht sollen am ersten Tag eingebaut werden. Im Mischwerk ist um 04:00 Uhr Schichtbeginn. Die erste Fuhre geht um 05:30 Uhr raus. Asphalttemperatur ab Mischwerk 160 °C bis 180 °C. Der Einbau der Tragschicht beginnt um 06:30 Uhr – hier als Profilausgleich und 8 bis 14 cm stark. 21 Fahrzeuge sind im Umlauf. Geplant sind insgesamt 63 Fahrten.
Montagmittag: Ein LKW fällt kurz vor 12:00 Uhr aus, Reifenschaden, und das noch auf der Baustelle. Das Mischwerk ist über ASPHALT PRO informiert. Niemand muss mehr zum Telefon greifen. Der Mischguttransport, die realen Umlaufzeiten werden von der Software unter Berücksichtigung der noch benötigte Mischgutmenge neu berechnet. Die Taktung wird angepasst. Auch die LKW-Fahrer erhalten über die ASPHALT PRO App alle wichtigen Infos.
Montagnachmittag: Geschafft. Die Einbaukolone ist schon fast auf der Passhöhe angekommen. Das Tagessoll ist um 15:30 Uhr erfüllt. Die eingebauten Mengen, die Fahrtzeiten sowie die Lieferscheindaten werden in der Cloud abgespeichert. ASPHALT PRO hat die Störung im Ablauf dokumentiert. Alle Daten bilden die fundierte Basis für eine effiziente Einbaulogistik an den kommenden Tagen. Am nächsten Morgen kann mit dem Einbau der Binderschicht begonnen werden.
Mit der Asphaltsorte AC 16 BS SG wurde hier ein Einbaumaterial verwendet, das im Schwarzwald sehr häufig zu finden ist. Und das aus gutem Grund: Eine Vielzahl schwerer, langsam fahrender Lkw ist tagtäglich auf der B 500 unterwegs und muss viele Höhenmeter bewältigen. Zudem sind auf der kurvenreichen Strecke oftmals sehr kleine Radien zu befahren.
Für solch stark beanspruchten, hoch gelegenen Verkehrsflächen erscheint diese Asphaltsorte bestens geeignet, denn AC 16 BS SG zeichnet sich durch eine hohe Kälteflexibilität aus. Immerhin liegt die Jahresdurchschnittstemperatur in Triberg bei nur 7,8 °C und somit um 2,5 °C niedriger als am Fuße des Schwarzwaldes in Freiburg.
Aber auch dank seiner hohen Verformungsbeständigkeit ist das Einbaumaterial für die B 500 eine gute Wahl. In den engen Kurven und Serpentinen treten hohe Schub- und Scherkräfte auf. Passend dazu wurde als Bindemittel polymermodifizierter Bitumen 25/55-55 verwendet. Dieser Bitumen überzeugt − dank des elastoviskosen Verhaltens der bereits werksseitig eingemischten Polymere − mit einer sehr guten Haftung an der Gesteinskörnung und einer besonders hohen Kohäsion.
Für die optimale Verdichtung des eingebauten Materials sorgten in Triberg vier BOMAG Walzen: die Modelle BW 174 AP-4 AM und BW 174 AP-5 AM, die schemelgelenkte Kombiwalze BW 154 ACP sowie mit der BW 206 AD-5 AM eine knickgelenkte Asphaltwalze. Drei Maschinen waren mit dem so nur bei BOMAG erhältlichen Assistenzsystem ASPHALT MANAGER (AM) ausgerüstet.
Die Maschinen mit ASPHALT MANAGER können im Straßenbau noch effizienter und dabei erheblich sanfter arbeiten als herkömmliche Systeme. Die Bantle-Fahrer mussten nur die zu verdichtende Schicht auswählen, den Rest erledigte die Walze. Bei ASPHALT MANAGER wird die Amplitude automatisch an die bereits erzielte Verdichtung angepasst.
Ein Sprungbetrieb, eine Überverdichtung, die zu Kornzertrümmerungen führen kann, lässt sich so vermeiden. Dank der bei ASPHALT MANAGER Walzen integrierten Messung des EVIB-Wertes waren die Fahrer jederzeit über den erzielten Verdichtungsfortschritt informiert.
Um überflüssige Überfahrten zu vermeiden, nutzten die Walzenfahrer BOMAP. In jeder Fahrerkabine wurde ein zusätzliches Tablet montiert, auf dem die BOMAP App bereits vorinstalliert war.
Mit BOMAP lässt sich der Status der Verdichtung ganz einfach kontrollieren und auch dokumentieren. Auf dem Tablet-Screen zeigen unterschiedlich eingefärbte Flächen die Anzahl der bereits erfolgten Überfahrten an und geben so Rückschluss auf den aktuell erreichten Verdichtungsfortschritt: Ist die Fläche rot oder grün, muss weiter verdichtet werden. Ist die Fläche blau, ist die Anzahl der notwendigen Überfahrten erreicht.
Für BOMAP muss keine teure Spezialhardware angeschafft werden. Die App funktioniert problemlos auf modernen Tablets bzw. Smartphones für Android. Für die Positionserfassung nutzt die App das interne GPS des mobilen Endgeräts. Wird eine kabellose GPS-Antenne verwendet, kann die Kartendarstellung und Dokumentation des Verdichtungsprozesses noch detaillierter ausfallen.
In Triberg war nur eine kurze Einweisung notwendig, Die Walzen-Fahrer hatten die selbsterklärende App sofort verstanden. Sie mussten keine komplizierten Einstellungen mehr vornehmen. BOMAP war vom Baustart an sofort einsatzbereit.
Dank BOMAP war jedem Bantle-Walzenfahrer zu jeder Zeit klar, an welchen Stellen das frisch eingebaute Material bereits optimal verdichtet wurde oder ob noch weitere Überfahrten zu erfolgen hatten. Die App ist das perfekte Navigationssystem. Die Gefahr des Überverdichtens durch eine nachfolgende Walze kann mit BOMAP auf ein Minimum reduziert werden. Und genauso wichtig: Noch nicht ausreichend verdichtete Bereiche können die Fahrer direkt ansteuern.
Mit BOMAP Connect wurden die Daten der vier auf der Baustelle laufenden Maschinen zusammengeführt, die Ergebnisse dann in Sekundenschnelle auf den in allen Walzen installierten Tablets ausgegeben. Auch Informationen zum Vibrationsstatus und zur Asphalttemperatur wurden hier bereitgestellt − für eine flächendeckende Verdichtungskontrolle und über die Schnittstelle Joblink.
Auf der Baustelle sollte zudem eine ältere Gummiradwalze eines anderen Herstellers mitlaufen. Vorab und mit wenigen Handgriffen wurde die Walze mit dem BOMAP SENSOR KIT ausgerüstet. Magnethalterungen erleichterten dabei den einfachen und schnellen Anbau.
Jetzt war auch die „fremde“ Walze in der Lage, die Oberflächentemperatur in BOMAG Qualität zu erfassen und die gemessenen Werte für eine transparente und umfassende Dokumentation einzubringen.
Das komplette BOMAP SENSOR KIT umfasst einen Temperatur-Sensor, einen Vibrations-Sensor, die JOBLINK Schnittstelle sowie Kabel und Halterungen − eben alles, um eine Maschine kostengünstig auf die modernste BOMAG Technologie upzugraden.
Für uns war das der erste Einsatz von BOMAP und ASPHALT PRO. Unser Fazit lautet: Schnell und problemlos installiert. Selbsterklärend und einfach in der Bedienung. Und das Beste: Wir behalten in jeder Situation den Überblick! Florian Mayer, Technischer Leiter bei Gebrüder Bantle GmbH & Co. KG